Nithorn - Lißberg

Lißberg / Hessen
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Nithorn

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Nithorn
Im breiten Tal der Nidder, zwischen „Schwarzwald" und „Spießwald", genannt „das Niddern", lag ehedem Nithorn.
Der Ursprung dieser Ansiedelung war wahrscheinlich eine Waldschmiede, die auf Grund des umfangreichen Erzvorkommens hier und auf dem nahegelegenen „Steinberg" entstanden war.
Der Name Nithorn taucht erstmalig 1016 in der Grenzbeschreibung des Kirchspiels Wingershausen auf. Zu dieser Zeit dürfte es sich noch um eine relativ kleine Ansiedlung gehandelt haben.

Die nächste urkundliche Erwähnung erfolgte 170 Jahre später. Als Graf Berthold von Nidda im Jahre 1187 den Johannitern zu Nidda die Pfarrei Nitehe mit ihren Tochterkirchen zu Eigelsdorph und Richolueshusen mit allem Zugehör übergibt. Unter anderem ist hier aufgeführt: „Nithorne mit einer Abgabe von 3 Solidus und 6 Pfennige ........ sowie Streithagen mit einem Malter Hafer."

1370 verkauft Konrad von Trimberg an das Kloster Hirzenhain zwei Güter, nämlich das „Eckardesgud" zu Nieder - Niddern und das „Tabenbechersgud" zu Hirzenhain. Hier erscheint nun als Ortsbezeichnung nicht mehr Nithorn sondern Nieder - Niddern, was eigentlich voraussetzt, das es noch ein Mittel -bzw. Ober - Niddern gegeben haben muss. Die Besiedlungsdichte im Niddertal scheint also zu einer „Talschaft" angewachsen zu sein.

Die Entwicklung der folgenden Jahrzehnte zeigte jedoch, das die Ansiedlungen im Niddern weitgehend aufgegeben wurden. Die Gründe hierfür sind wahrscheinlich wirtschaftlicher Natur.
Eindeutig als Wüstung ist Nieder - Niddern aus einer Urkunde aus dem Jahre 1465 bezeichnet. Eberhard von Eppenstein verkauft an die geistlichen Herrn zu Hirzenhain seine Wüstung Nieder - Niddern mit Zehnten, Äckern, Wälder, Wiesen usw.
Nur die dort ansässige Waldschmiede existiert noch weiter.

Im Jahre 1506 gelingt es dem Kloster Hirzenhain, nach einigen Streitigkeiten, in den Besitz der Waldschmiede Nieder- Niddern zu kommen.

Mit der Aufgabe der Siedlung Nithorn waren auch noch andere Ansiedlungen in unmittelbarer Nähe betroffen, wie Bleistadt und Rullshausen und auch zum Teil Streithain. Auch die Aufgabe der Marcellinuskirche, im Volksmund „stumpe Kirche", fällt in diese Zeit. Sie wurde etwa 830 erbaut und ist als geistlicher Mittelpunkt des oberen Niddertales, zumindestens der oben erwähnten Siedlungen anzusehen.
Mit dem Wüstwerden der Siedlungen hatte sie ihre Bedeutung verloren und wurde ebenfalls aufgegeben.
Bleidenstadt (Blidenstatt) ist im Salbuch des Gerichts Burkhards nicht mehr als Ort aufgeführt, ähnlich verhält es sich mit Rullshausen. Nur noch Flurbezeichnungen zeugen von ihrer ehemaligen Existenz.

 
 
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